Schwere Verletzung überschattet Ergebnis

FC Bergedorf 85 II – SC Egenbüttel  3:0 (1:0)

231016_12

Schwerstarbeit: Melina konnte trotz guter Leistung die drei Tore nicht verhindern

Hatten wir in der Rückrunde der letzten Saison noch Glück, von jeglichen Verletzungen verschont zu bleiben und daher mit unserem kleinen Kader den Aufstieg zu schaffen – umso knüppeldicker erwischte es uns am Wochenende. Ganze neun Minuten dauerte der Auftritt von Svenja, ehe ein komplett überflüssiges Foul die Saison für sie beendete. Es lief die 69. Minute, Bergedorf führte schon 3:0, als Svenja den Ball in der eigenen Hälfte parallel zur Mittellinie auf der Suche nach einer Anspielstation führte – als sie von der Stürmerin seitlich weggegrätscht wurde. Ein Aufschrei – und spät am Nachmittag dann die schlimme Diagnose: Wadenbeinbruch! Für Svenja natürlich das Saisonaus und nach ihrer schlimmen Verletzung vor einigen Jahren bereits der zweite längere Ausfall. Da auch Jana L. in dieser Saison nicht mehr zurückkehren wird und Malin vor März/April definitiv nicht wieder kicken kann, sieht es personell sehr düster aus.

Bis zur Winterpause sind es nur noch fünf Spiele, die wir mit dem stark dezimierten Kader überstehen müssen und hoffentlich noch ein paar Pünktchen sammeln werden. Beim FC Bergedorf spielte sich eigentlich das identische Match wie in der Vorwoche gegen den SC Sternschanze ab. Mehr Spielanteile für den SCE – aber einen Gegner, der seine Chancen eiskalt nutzt. Zwar verballerte Röhl bereits in der 2. Minute einen Foulelfmeter, aber anschließend entwickelte sich ein ansehnliches Landesligamatch mit guten Gelegenheiten auf beiden Seiten, wobei Bergedorf die etwas besseren hatte. Doch Jessica vereitelte zwei Hochkaräter von Fannipour (7.) und Reißer (11.) mit zwei Glanzparaden. Wir waren vor allem bei Standards gefährlich. Erst setzte Melosch einen Freistoß an die Latte (16.), dann lenkte die Keeperin einen tollen Fernschuss von Sandy gerade noch ans Lattenkreuz (23.). Kurz darauf zog Melosch einen Freistoß von der linken Seite über die Keeperin hinweg an den langen Pfosten, wo Linda und Kascha beide die Kugel um Zentimeter verpassten (28.).

231016_03

in Abwesenheit aller drei Kapitäne durfte Kascha erstmals als Spielführerin auflaufen

Die Führung für Bergedorf resultierte dann aus einem blitzsauberen Konter nachdem wir einen Freistoß hatten, der Gastgeber aber rasend schnell umschaltete und Grüber zum 1:0 vollendete (31.). Nach dem Seitenwechsel kehrten die Mädels dann viel entschlossener zurück, erhöhten den Druck und schnürten Bergedorf in deren Hälfte ein. Die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit waren extrem gut und der Ausgleich eigentlich nur eine Frage der Zeit. Die beste Gelegenheit vergab Nicol nach feiner Vorlage, aus 13 Metern drosch sie die Kugel aber weit über das Tor (52.). Kurz darauf kam Annika nach Querpass von Finja einen Schritt zu spät, so dass die Keeperin parieren konnte (57.).

Wieder war es schließlich ein Konter, der zum 2:0 führte. Reese nahm einen langen Ball auf, Melosch konnte nicht entscheidend klären – zu allem Überfluss versuchten zwei weitere SCE-Mädels zu helfen und übersahen die durchlaufende Reißer. Reese legte quer – was bei einer 1:3-Situation natürlich nicht passieren darf – und Reißer überwand Jessica ohne Probleme zum 2:0 (60.). Die Mädels kurz geknickt, kurz nach Wiederanstoß ein Ballverlust und erneut steht Reißer richtig und erhöht auf 3:0 (61.).

Nach der Verletzung von Svenja waren wir zwansgläufig kurz geschockt – drängten aber dennoch auf den Anschlusstreffer. Angriff um Angriff rollte auf das Bergedorfer Tor, aber weder Finja per Fernschuss noch Nicol aus wenigen Metern bekamen die Kugel ins Netz. Die Mädels gaben sich nicht auf, versuchten alles – aber belohnten sich nicht für den Aufwand, den sie betrieben. Es war quasi eine Kopie des letzten Spiels – überlegene Spielweise ohne die nötige Effizienz.

Damit rutschen wir auf Platz 8 ab und müssen am Sonntag gegen unseren Relegationsgegner aus Berne dringend punkten, um nicht weiter in den Keller abzustürzen. Personell sieht es natürlich ganz düster aus – aber irgendwie werden wir das schon packen.

FC Bergedorf 85 II – SC Egenbüttel 3:0 (1:0)
SCE: Jessica von Böhlen – Kirke Rettstadt, Melina Kirschnick, Melanie Rutz, Sandy Kruse – Katrin Slotty – Annika Dietz, Nicol Hirdler, Alexandra Köhn, Finja Drossel – Linda Koßmann (60. Svenja Timm – 69. Laura Mielke)
Tore: 1:0 Grüber (31.), 2:0, 3:0 Reißer (60., 61.)
SR: Steffen (SC Schwarzenbek)
Zuschauer: 20
Karten: – / –