Aufstieg die Zweite
SC Egenbüttel – Germania Schnelsen 4:1 (0:1)
Einige Mädels waren ziemlich mies gelaunt in der Halbzeit des letzten Heimspiels gegen unseren Nachbarn aus Schnelsen. Sie hatten in den 45 Minuten zuvor das Tor der Gäste unter Beschuss genommen, sich Torchancen ohne Ende erarbeitet und hinten rein gar nichts zugelassen und lagen doch mit 0:1 hinten. Erfreulichweise ließen sie sich davon nicht entmutigen und machten nach dem Wechsel genau da weiter, wo sie aufgehört hatten und drehten das Ding in einen mehr als verdienten 4:1-Sieg – gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Oberliga. Auch wenn dieser erneute Aufstieg nicht geplant war, wollten ihn die Mädels bei der Ausgangslage doch unbedingt, den erarbeiteten Vorsprung vor der Konkurrenz wollten sie nicht mehr hergeben und machten den Durchmarsch anschließend perfekt.
Wir legten bei tollem Wetter und wieder guter Kulisse (100 Zuschauer) gleich munter los, Jana prüfte die Keeperin schon nach zwei Minuten, Kascha schob der Torhüterin nach Flanke von Jana den Ball direkt in die Arme (5.). Wieder war es eine der zahlreichen Flanken unser Kapitänin, die zur nächsten Chance führte, doch Finja setzte den Kopfball knapp vorbei (12.). Nur zwei Minuten später war sie frei durch und ballerte den Ball über das Gehäuse. Noch eine Jana-Flanke, diesmal geht Kascha zum Kopfball – in die Arme der Torhüterin (15.). Nach 22 Minuten hatte Alex ihre erste Möglichkeit, schoss nach Finja-Pass aber auch zu hoch. Anschließend wieder eine Flanke von rechts, diesmal ist Nicol mit dem Kopf zur Stelle – bekommt aber keinen Druck auf den Ball (25.).
Die nächsten Chancen hatten Marie mit einem harmlosen Schuss (26.), Kascha mit einem Schuss am Tor vorbei (28.), wieder Marie nach einer Ecke rechts am Tor vorbei (36.). Wir hätten längst deutlich führen müssen, als Germania auf der linken Seite einen Freistoß bekommt. Jürs schlug diesen in den Strafraum, der Ball ging an allen vorbei irgendwie ins Tor – eine ganz blöde Situation und prompt die Führung für die Gäste (40.). Direkt im Gegenzug hatte Alex dann die beste Chance – und vergab auch diese, so dass wir mit einem Rückstand in die Kabinen gingen – und dort die oben beschriebene Stimmung herrschte.
Das jedoch die Moral dieser Truppe vollkommen intakt ist und sie sich auch von Rückständen nicht entmutigen lässt, bewies der zweite Durchgang, als Jessi im Tor komplett beschäftigungslos war und wir Germania in deren Hälfte einschnürten. Hier hatte Finja die erste Möglichkeit, ihr Versuch wurde zur Ecke abgewehrt (55.), kurz darauf setzte Jana eine perfekte Flanke per Kopf unbedrängt neben das Tor (56.). Irgendwann wurde es Katha, die diesmal hinten rechts spielte, zu blöd – sie schaltete einen Gang höher, sprintete zur Grundlinie und legte den Ball genau in den Lauf von Kascha, die zum erlösenden 1:1 traf (60.). Das Bollwerk war geknackt, wir erhöhten den Druck weiter und brachten mit Jana L. eine zweite Spitze. Jana hatte sich am ersten Spieltag schwer verletzt und kam kurz vor dem Saisonende erst zu ihrem zweiten Einsatz – und der Wechsel sollte sich bezahlt machen.
Nur vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer bekam Jäss die Kugel und legte ihn perfekt in den freien Raum zu Finja, die der Keeperin keine Chance ließ und auf 2:1 erhöhte. Das war schon fast die Vorentscheidung, weil von Schnelsen offensiv überhaupt nichts kam. Wieder war es dann Jäss, die diesmal der eingewechselten Jana L. den Ball in den Lauf spielte – eiskalt vollendete sie zum 3:1 (69.). In der Schlussphase scheiterte Jäss noch mit zwei Versuchen, Jana L. allein vor dem Tor (85.), ehe sie zwei Minuten später ihre zweite Bude und das 4:1-Endergebnis machte.
Anschließend gab es nur noch Jubel – uns war der Durchmarsch durch die Landesliga geglückt. Angedacht war, als Aufsteiger keine Probleme mit dem Klassenerhalt zu bekommen, optimistisch hatten wir mit Platz 5 oder 6 gerechnet. Nun reicht es sogar zu Platz 3, der eigentlich nicht reicht – aber da der Vizemeister nicht aufsteigen darf, gehen wir trotzdem hoch. Eine tolle Leistung der Mädels, die sich der Schwere der Aufgabe bewusst sind – aber das wird schon…
SC Egenbüttel – Germania Schnelsen 4:1 (0:1)
SCE: Jessica von Böhlen – Katharina Kanzler, Melanie Rutz, Melina Kirschnick, Sandy Kruse – Marie Niebergall (75. Kirke Rettstadt) – Jana Anger, Katrin Slotty (61. Jana Lübker), Nicol Hirdler, Finja Drossel – Alex Köhn (46. Jäss Sennewald)
Tore: 0:1 Jürs (40.), 1:1 Slotty (60.), 2:1 Drossel (64.), 3:1, 4:1 Lübker (69., 87.)
SR: Zmija (HSV)
Zuschauer: 100
Karten: – / –
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